Gedenkstätte

 1963 wurde zum Andenken an die Ermordung von Josef Jakubowski an der alten Schule ein Denkmal errichtet, welches bis heute noch erhalten ist.

"Josef Jakubowski
geboren 8. September 1895
hingerichtet 15. Februar 1926
als Opfer der Klassenjustiz
und des Rassenhasses"

denkmal

 

An der Einweihung des Mahnmals und der Gedenkstätte nahmen zahlreiche Prominente teil, unter anderem auch die damaligen Schauspieler des Jakubowski Films, nicht zu vergessen die gesamte !!! Bevölkerung von Palingen. Eine der Schauspielerinen war Johanna Clas, sie spielte im Film die Hauptrolle. Ihr wurde von Jürgen Kessler (Palinger) ein kleines Holzmodel der Gedenkstätte überreicht, welches von Frau Barschow einer damaligen Lehrerin angefertigt wurde.

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Einweihung 1963

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Einweihung 1963

Am gleichen Tag kam es zur Erstaufführung des Films im Saal der Gaststätte. Herr Koch (Rechtsanwalt) aus Schönberg war bei dieser Aufführung ebenfalls dabei. Er hatte damals verzweifelt um das Leben Josefs gekämpft. Durch den Film wurde die Vergangenheit vor allen Augen lebendig, Man sah mit Erschüttereung den alten Heidekaten, die Löcher (Wohnungen) in denen die Landarbeiter mit unterernährten Kindern damals hausten. Auch wenn einige der Besucher die Darstellungen für übertrieben hielten, bestätigten andere die Realität der Bilder. Im Film wurde einem vor Augen geführt wie die Zustände damals waren, es hausten im Heidekaten zwei Familien mit einer Reihe von Kindern, rechts und links kleine Räume von ca 3x3m Größe. Einen Schornstein hatte die Kate zu dieser Zeit noch nicht. Es gab nur Rauchlöcher an den beiden Giebelseiten aus denen der Rauch einer offenen Feuerstelle ins Freie trat. Dass der Rauch nicht gleich ins Freie zog war so gewollt, denn unter dem Dach wurde das Fleisch und die Wurst geräuchert, wenn es überhaupt etwas zu räuchern gab.

Zitat aus der Dorfchronik von Frau Kessler:
" Oma hat mir einige Male erzählt, sie sei einmal in dem Haus gewesen. Auf der großen Diele stand ein riesiger Backtrog. Auf platt hieß es "Backeltrog". Das war ein ausgehölter langer Baumstamm, in dem der Teig für das Brot geknetet wurde. Sie sagte, in dem Trog hätten drei halbnackte Kinder gesessen. Also kann man schon glauben , dass die Bilder, die in dem Film gezeigt wurden, annähernd den Tatsachen entsprachen."

 

 

Quelle: Dorfchronik von Familie Kessler